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HANF Anbau gegen das Bienensterben

HANF ist ein vielseitiges Gewächs. Man kann aus HANF Baumaterialien, Textilien und Arzneimittel gewinnen – und manche schreiben dem Genuss von bestimmten Bestandteilen auch eine entspannende Wirkung zu. Zudem ist Cannabis sativa leicht anzubauen, braucht wenig Pestizide und Wasser.  

Jetzt weisen Forscher der Cornell University im US-Bundesstaat New York darauf hin, dass der Anbau von sogenanntem IndustrieHANF noch einen weiteren Nutzen hat: Er könnte, so schreiben die Autoren im Magazin Environmental Entomology, dazu beitragen, Bienen vor dem Aussterben zu bewahren.  

Die Wissenschaftler fanden nämlich heraus, dass 16 verschiedene Bienenarten auf HANF fliegen –  allerdings ohne sich zu berauschen. Denn für die Wirkung von THC und andere, im HANF enthaltene psychoaktive Substanzen haben die Insekten keine Rezeptoren.  

Was genau die Bestäuber anzieht, ist noch unklar. Denn HANFpollen werden ausschließlich durch den Wind verteilt. Darum bieten die Pflanzen Bestäubern ebenso wenig bunte Blütenblätter wie duftenden Nektar. Dafür aber reichlich Pollen. Und auf die Pollen der männlichen Pflanzen – es gibt beim HANF zwei Geschlechter – scheinen es die Bienen abgesehen zu haben. Je größer und älter die Pflanze, auch das fanden die Forscher heraus, desto mehr Bienenarten zieht sie an.

Unterstützung für gebeutelte Bienen  

Bienen sind in den USA, wo der Konsum und der Anbau von HANF mittlerweile in elf Bundesstaaten legal ist, ebenso wie in Europa auf dem Rückzug. Inzwischen stehen in Deutschland schon mehr als die Hälfte aller Arten auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Gründe dafür sind die Verarmung der Landschaft durch die industrielle Landwirtschaft und der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden.  

Doch für die Bestäubung von Pflanzen sind Bienen unersetzlich. Etwa 80 Prozent der 800 Nutz- und Wildpflanzen sind auf den Besuch von Honigbienen anagewiesen. Den volkswirtschaftlichen Nutzen der Bienen beziffern Experten auf rund zwei Milliarden Euro jährlich in Deutschland.

Weltweit beläuft sich die Dienstleistung der Insekten nach Schätzungen auf rund 65 Milliarden Euro.  Die Autoren der Studie fordern, dass Landwirte und Politiker die Bedeutung von Hanf-Plantagen als Bienenweide anerkennen und Pestizide entsprechend rücksichtsvoll eingesetzt werden.

Quelle: Peter Carstens

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